Kurzer Reisebericht: 3,5 Wochen – 2.500 WoMo-km – 497 Fahrrad-km – 31 Wander-km – 13.850 Höhenmeter – 4 Regentage – 22 trockene/Sonnen-Tage – ganz viel Erholung und Spaß
Ausführlicher Reisebericht: Endlich rollen wir mal wieder mit unserem WoMo zu einer längeren Urlaubsreise.
Alles mit Corona-bedingter Achtsamkeit… Als Ziel hatten wir uns wieder Österreich ausgesucht, nachdem die deutschen Campingplätze beim Thema Reservieren vollständig versagt hatten, aber um Service zu geniessen, muss man ja mittlerweile ins Ausland fahren…
Das haben wir aber gerne gemacht, denn Österreich ist schon fast unsere zweite Wahlheimat und unsere frisch gebackenen Mountainbikes scharten schon mit den Hufen, um endlich zeigen zu können, was in Ihnen steckt. Und das war auch in diesem Urlaub unser Hauptthema. Wir wollten ohne Ende in den Bergen Österreichs Mountainbike fahren und Höhenmeter einsammeln …
Die Anfahrt nach Österreich verlief dieses mal sehr gut, so dass wir mit der ersten Etappe immerhin bis nach Bayreuth kamen. Der Stellplatz an der Lohengrintherme hat uns schon öfter gesehen und auch dieses mal haben wir den Kurzaufenthalt dort genossen. Wir waren sogar so früh dort, dass wir noch einen kleinen Spaziergang machen konnten. Nach einer absolut ruhigen Nacht machten wir uns am nächsten Tag gemütlich auf nach Österreich zu unserer ersten reservierten Station.
Der Campingplatz beim Franzlbauer in Söll am Wilden Kaiser hat uns auch schon öfter gesehen, aber zu diesen besonderen Zeiten, haben wir keine Experimente gemacht und haben mit bekannten Reisezielen unseren Urlaub begonnen.
Da wir aber nicht wieder dieselben Radtouren wie in den vorherigen Urlauben machen wollten, hatten wir uns dieses Mal sach-kundige Hilfe in Form von 2 ganz tollen Reiseführern für Mountainbikefahrten besorgt.
Wir können diese beiden Bände voll und ganz empfehlen, hier der Link für Interessierte:
eMTB-Führer Bd. 1 und Bd. 2
Und so wurde unsere erste Mountainbike-Tour in Söll am Wilden Kaiser auch gleich ein aussergewöhnlich schönes Erlebnis. Wir machten eine längere Tour zum Hintersteiner See, dann hoch zu den 3 Almen, weiter nach Scheffau, dann noch zu unserer Lieblings-Germknödelalm der Hochlechenalm rüber und wieder zurück nach Söll. Ziemlich viele Höhenmeter, die ein oder anderen schwierigen und langen Anstiege, aber immer in wundervoller Alpenkulisse beim Wilden Kaiser. 44km und knapp 1500 Höhenmeter sind auch mit dem eMTB anstrengend. Komoot-Link
Neuer Tag, neue Tour… Es ging hoch zur Tanzbodenalm (gut 1000 Höhenmeter) und dann nicht wie sonst nach Ellmau, sondern dieses Mal nach rechts abgebogen in Richtung Hexenwasser. Das war mal was Neues und eine wundervolle Abfahrt, vor allem für unsere MTbs. Komoot-Link
Der nächste Tag hatte Regen im Gepäck und wie bei uns so üblich, war Wandern angesagt, denn das geht auch bei Regen gut. Wir probierten einen neuen Wanderweg in Richtung Hexenwasser aus, bogen dann aber in Richtung Gruberhof ab, so dass ein schöner Rundweg entstand. 11km und gut 400 Höhenmeter waren gut zu verkraften und auch bei Regen sehr schön. Komoot-Link
Und so waren unsere Tage in Söll am Wilden Kaiser auch schon vorbei und wir rollten zu unserem nächsten Ziel.
Der Stellplatz Friedburg in Neukirchen am Großvenediger ist für uns auch schon bekanntes Revier, aber unsere neuen Mountainbikes wollten sich in dieser Gegend austoben und ausserdem hatte sich mein Bruder zu Besuch angesagt und er kannte diese tolle Gegend noch garnicht.
Das besondere beim Stellplatz Friedburg ist ja, dass man über dem Tal thront und kilometerweit durch das Tal schauen kann. Links der Wildkogel und rechts die Sulzbachtäler und das Habachtal. Hinter einem die Krimmler Wasserfälle und das Archental. Genügend Futter für unsere hungrigen eMTBs…
Als erstes machten wir meinen Bruder mit dem Wildkogel bekannt ^^. Vom Stellplatz Friedburg entlang Neukirchen bis nach Bramberg, dann zur Baumgartenalm über Forstwege und kontinuierliche Steigung bis hoch zum Wildkogel. Immer begleitet von atemberaubendem Panorama und der ein oder anderen Alm bis man dann irgendwann bei der Geisl Hochalm ankommt und man es so gut wie geschafft hat. Dann noch ein letzter Anstieg und man ist oben bei der Bergbahn der Wildkogelarena. Hier kann man mit der Bergbahn runterfahren oder das Ganze in einem kontinuierlichem Abstieg mit den Rädern bewältigen. In den letzten Jahren hatten die Bremsen unserer damals noch Trekkingräder fast den Geist aufgegeben und Xenia hatte Krämpfe vom ständigen Bremsen in den Fingern. Aber diesmal hatten wir ja aufgerüstet und es machte uns einen Heidenspaß, die mühsam erklommenen Höhenmeter hinabzubrausen. Natürlich nur, um beim Stellplatz wieder den letzten Anstieg zu bewältigen, denn der Stellplatz Friedburg liegt ja selber auf einer Höhe (also immer schön ein wenig Restenergie im Akku aufbewahren ^^). 52km und 1650 Höhenmeter sorgten für einen gemütlichen Abend beim vorzüglichen Essen im Gasthaus Friedburg. Komoot-Link
Für den nächsten Tag standen das Ober- und Untersulzbachtal auf dem Plan. Das sind 2 wildromantische Täler, wo man entlang des wild tosenden Sulzbaches immer in Richtung Großvenediger fährt. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man durch die Bergwelt fährt und dazu noch das laute Getöse des Wildbaches hört. Auch hier geht es kontinuierlich Bergauf, aber am Ende wird es dann flacher und die Almen warten mit ihrem leckeren Schmaus auf einen. Wenn man wollte, könnte man zu Fuss weitermarschieren und die mächtigen Berge überwinden, aber uns reichte der Anblick auch so schon… Komoot-Link
Für den nächsten Tag kam für uns was Neues, denn wir besuchten das Habachtal. Auch wieder ein wildromatisches Tal in Richtung Großvenediger, aber dieses kannten wir noch nicht. Mein Bruder war mittlerweile wieder Richtung Heimat weggebraust. Auch diesmal scheint es ihm wieder sehr gut gefallen zu haben.
Die Fahrt durch das Habachtal war auch wieder wunderbar und mit ihren 800 Höhenmetern auch gut zu bewältigen. Am Ende unserer Strecke lag die Alm super idyllisch mit Blick auf den schneebedeckten Großvenediger. Vorher gab es noch eine Murmeltierwiese, wo die kleinen Racker putzig in der Sonne wuselten. Komootlink.
Das Wetter war sehr gut zu uns, so dass wir gleich noch eine MTB-Tour machten. Dieses Mal ging es ins Salzachtal und auch in dieser Gegend waren wir noch nie. Hier waren wir fast für uns allein. Liegt das Salzachtal doch ein wenig abseits und da drum herum so bekannte Größen wie die Krimmler Wasserfälle locken, verirren sich nicht so viele Menschen hierher. Eigentlich schade, denn die Ausblicke auf der Tour waren genauso atemberaubend wie an den vorangegangenen Tagen. Komoot-Link.
Wie wir es zu dieser Jahreszeit hier schon oft erlebt hatten, sind immer ein paar Regentage dabei. Und wie handhaben wir das? Genau… bei Regen wird gewandert… Vom Stellplatz aus sind wir einen klitzekleinen Wanderstieg zur Ruine Friedburg hochgewandert…. Wenn wir gewusst hätten, wie steil und schmal der Weg werden sollte, ich glaube wir hätten ihn nicht genommen. Aber so blieb uns ja nichts anderes übrig, als uns durchzuschlagen. Wir haben den Anstieg trotz regennasser Wurzeln und schmalster Waldwege dann auch geschafft. Denn irgendwann ist man oben und dann fühlt es sich doch wieder gut an. Dann wanderten wir entlang des Wieserwaldweges durch den Bannwald bis nach Wald im Pinzgau und im Bogen zum Stellplatz zurück. Natürlich mit ordentlichem Anstieg zum Schluss, das ist eben der Preis für die tolle Aussicht am Stellplatz. Aber trotz Regen machte uns die Wanderung ziemlich viel Spaß und mit 650 Höhenmetern hatten wir uns ein leckeres Abendessen redlich verdient. Komoot-Link.
Die Wetter-Apps hatten für die nächsten Tage doch recht viel Regen angekündigt, so dass wir unsere Sachen packten und langsam zum nächsten Ziel rollten. Aber noch nicht gleich, denn wir mussten noch ein paar Regentage überbrücken. Also ging es erst mal Richtung Bad Tölz, da es passend auf der Strecke lag.
Der Stellplatz Bad Tölz liegt super zentral in Zentrumsnähe und ist dafür erstaunlich ruhig. Der Altstadtkern von Bad Tölz lädt ein zum Bummeln und Schlendern… nicht so ganz mein Fall, aber Xenia gefiel es recht gut.
Auch der nächste Tag war eher mit Regenwolken verhangen, dennoch sollte es trocken bleiben, so dass wir in Bad Tölz blieben und mit den MTBs die Gegend erkundeten. Wenn man vorher in den Alpen war, kann die Bad Tölzer Bergwelt nicht so wirklich Spannendes bieten, aber naja, es ging schon, war halt ne normale Radtour, obwohl auch hier 780 Höhenmeter zusammen kamen. ^^ Komoot-Link.
So langsam kam wieder besseres Wetter in Sicht und so machten wir uns auf den Weg zum nächsten Etappenziel, nach Leutasch am Wettersteingebirge. Aber natürlich machten wir den kleinen Umweg über Füssen, um im dortigen Outlet ein wenig zu stöbern und das ein oder andere Stückchen zu ergattern.
Der Campingplatz in Leutasch am Wettersteingebirge ist vor allem bei Wintersportlern bekannt. Liegt er in einer sehr schneesicheren Gegend und ist mit seinen 5 Sternen supergut ausgestattet, bis hin zum Schwimmbad und Saunalandschaft. Das hat natürlich seinen Preis, aber wir wollten ihn mal persönlich erleben und ich kann schon jetzt sagen, es hat sich mehr als gelohnt.
Für diesen besonderen Campingplatz hatten wir uns natürlich auch eine besondere Tour vorbereitet. Im eMTB-Führer hatten wir die Umrundung der Zugspitze gefunden und dieses kleine Abenteuer wollten wir erleben. Wer die Gegend etwas kennt, der weiß, dass man nicht mal eben so drumrumfahren kann, denn das Wettersteingebirge ist ja auch unter anderen direkt dran.
Die Tour hatte also 85km Länge und ganze 1720 Höhenmeter im Gepäck… naja, dann mal ans Werk. Aber sie war gar nicht so schlimm wie gedacht, weil gerade zu Anfang viele Strecken bergab gingen und wir über längere Strecken durch die wundervolle Landschaft bei Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen brausen konnten. Hier gab es erste Blicke auf die Zugspitze, dann natürlich noch den Eibsee, der uns aber zu touristisch war. Dann ging es in die Bergwelt der Zugspitze, zumindest in unteren Bereich drum herum in Richtung Ehrwald. Irgendwo bei der Umrundung der Zugspitze überschreitet man wieder die Grenze nach Österreich, davon merkt man allerdings nichts… naja, die Almen werden natürlich wieder viel grüner und samtiger, sowas kann nur Österreich ^^.
In Ehrwald konnten wir die Tiroler Bergbahn bestaunen, wie sie bis zur Zugspitze hochschwebt, sehr beeindruckend.
Ab hier wurde es dann auch wieder landschaftlich atemberaubend. Die österreichische Bergwelt hatte uns wieder und wir fuhren mit unseren Mountainbikes ins Gaistal hinein. Immer mit Blick auf das Wettersteingebirge und atemberaubender Landschaft.
Bis nach Leutasch reicht das Gaistal und es ist ein einziger Traum von Landschaft. Für mich das Schönste an Landschaftseindrücken, was ich bis dato gesehen habe. Es versteht sich natürlich von selbst, dass solche wundervollen Landschaftseindrücke mit erheblichen Höhenmetern erarbeitet werden müssen, aber das war uns im Gaistal völlig egal. Am Ende kamen wir sowohl körperlich wie auch geistig ziemlich erledigt in Leutasch wieder an. Aber es war ein tolles Abenteuer. Komoot-Link.
Für den nächsten Tag beschlossen wir, noch einmal ins Gaistal zu fahren. Zu überwältigend waren die Eindrücke dort. Wir brauchten noch einen 2ten Tag zum geniessen. Also besuchten wir 2 Almhütten, die Wettersteinhütte und die Rotmoosalm im Gaistal. Auf dieser Tour mussten wir 2 mal erhebliche Höhenmeter hinauffahren um die Almen zu erreichen, es war zwar „nur“ ein Forstweg, aber zum einen sehr grobschottrig und zum anderen sehr sehr steil. Bei den steilen Wegen kamen wir durchaus das eine oder andere Mal an unsere Grenzen, denn die Kraft unserer E-Mountainbikes muss ja auch erst einmal auf so einer steilen Strecke auf die Piste gebracht werden, ohne dass das Hinterrad durchdreht oder man in einer der vielen Regen-Ausspülungen hängenbleibt. Aber als wir an den Almen ankamen, war unsere Freude umso größer und auch der Stolz machte sich ein wenig breit ^^. Und die Landschaft, einfach atemberaubend. Komoot-Link.
Wir hatten eigentlich noch ein weiteres Highlight für diesen Urlaub geplant, nämlich die Umrundung des Karwendelgebirges, welches nicht weit entfernt von Leutasch liegt. Dazu wollten wir nach Scharnitz versetzen und die Umrundung von dort starten. Aber leider machte uns die Wettervorhersage einen Strich durch die Rechnung und wir wollten dieses schöne Thema nicht mal eben auf die schnelle abgrasen, sondern ausgiebig geniessen. Also hoben wir uns die Karwendelumrundung für einen der nächsten Urlaube auf und verbrachten noch einen schönen Tag in Leutasch. Wir machten einen kleinen Ausflug nach Seefeld in die Olympiaregion und schauten uns die Urlaubsvarianten an, welche wir niemals machen würden, hehe. Aber das Eis schmeckte auch hier sehr lecker und der Bummel durch die Einkaufsmeile war auch interessant.
Auf jeden Fall hat Leutasch bei uns einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn es liegt wirklich traumhaft am Wettersteingebirge und das Gaistal allein ist schon eine Reise dorthin wert. Auch im Winter könnten wir uns Leutasch sehr gut vorstellen, vor allem zum Langlaufen. Na mal sehen, ob wir hier noch mal im Winter herkommen. Am nächsten Tag machten wir uns dann schweren Herzen Richtung Deutschland auf den Weg, denn so langsam mussten wir uns in Richtung Heimat bewegen. Unser Urlaub dauert ja nicht ewig. Als Zwischenstation hatte Xenia Isny ausgeguckt.
Der Stellplatz in Isny im Allgäu liegt stadtnah und ist sowas von eng, dass ich grösseren WoMo’s nicht rate, dorthin zu fahren, ausser man ist ein Einparkkünstler. Die Stadtnähe ist natürlich ganz prima und der Stellplatz ansonsten auch ganz okay, nur die Beschreibung Kuschelcamping bekommt hier eine ganz neue Dimension ^^.
Wir sind ein wenig in der Gegend herum geradelt und Xenia hat mir die niedliche Kleinstadt Wangen mit ihrem historischen Altstadtkern gezeigt. Komoot-Link.
Von hier aus fuhren wir nach Ludwigsburg, da Xenia einen guten Bekannten besuchen wollte. Eine wirklich nette Stadt mit sehr schöner Altstadt und der Stellplatz liegt direkt am Schlossgarten von Schloss Ludwigsburg. Das gerade die weltbekannte Kürbisausstellung im Schlossgarten stattfand, rundete das Besuchsprogramm noch zusätzlich ab. Wir hatten traumhaftes Wetter, so dass wir bis spät in den Abend in der Altstadt draussen im Restaurant sitzen konnten.
Noch ein paar Tage, dann sollte das WoMo-Treffen der Dethleffs WoMo-Freunde am Twistesee beginnen, zu dem wir nun auf dem Weg waren. Aber vorher wollten wir noch gerne im Urbachtal Halt machen.
Der Stellplatz Urbachtal in Neukirchen am Knüllgebirge ist sicherlich Vielen bekannt. Inhaber ist Klaus Hünerkopf, der durch seine Hünerkopf Premium-Manufaktor bekannt ist. Hier werden WoMos mit SlideOuts und sonstigen Sonderbauten veredelt. Selbst unser WoMo hatte hier seine Hubstützen bekommen.
Was uns aber diesmal viel mehr interessierte, waren die SpareRips auf seiner Restaurant-Karte. Denn die Schwälmer Stubb ist nicht nur urgemütlich, nein auch das Essen ist ein wahres Gedicht.
Und das ist schon eine Anfahrt wert. Am nächsten Tag ging es dann weiter zum WoMo-Treffen am Twistesee, der ja ganz in der Nähe liegt.
Auf dem Stellplatz am Twistesee bei Bad Arolsen fand das diesjährige Treffen der Dethleffs WoMo-Freunde statt. Wir haben die Mitglieder dieser Facebook-Gruppe richtig lieb gewonnen, vor allem die Admins Tina & Thorsten mit ihren beiden Hunden Max & Josie. Wir könnten jetzt noch ganz viele nette und liebenswerte WoMo-Freunde aufzählen, aber dafür solltet Ihr selbst bei den Dethleffs WoMo-Freunden in Facebook vorbeischauen.
Es war auf jeden Fall wieder einmal ein ganz tolles Wochenende und für uns ein passender Abschluss unseres Sommerurlaubes.